Rückblick, Teil 2: Mike Stall erinnert sich an die Südbadenliga-Meisterschaft 2010/11
Meister- und Aufsteigerjubel: TVS-Torhüter Mike Stall nach dem Sieg in Sinzheim.
Das Torwart-Duo in der Aufstiegssaison 2010/11 bildeten Sven Beck und Mike Stall. Letzterer hat das Handball-ABC eben genau dort gelernt, wo am 7. Mai 2011 der Sandweierer Durchmarsch besiegelt wurde: beim BSV Phönix Sinzheim in der Fremersberghalle.
Mittlerweile wohnt der zweifache Vater bereits seit einigen Jahren mit seiner Familie in Sandweier. Die Handball-Schuhe schnürt der Routinier immer noch, zur kommenden Saison (wenn sie denn wie geplant starten kann) auch wieder im Trikot der zweiten Mannschaft des TVS in der Südbadenliga.
Frage: Mike, der Aufstieg 2011 in Sinzheim, ausgerechnet in Sinzheim. Wie war das damals für dich?
Mike: Ich weiß noch genau, dass ich vor dem Spiel kreidebleich war. Es war halt das entscheidende Spiel - und das gegen den alten Verein. Da wurde ich mehrfach von meinen Mannschaftskollegen angesprochen, ich sah nicht gut aus (lacht). Nein im Ernst, das war etwas ganz Besonderes für mich. Ausgerechnet in Sinzheim, wo es für mich nicht immer einfach war, aufzusteigen - das war mega!
Frage: Hast du noch spezielle Erinnerungen an die Kulisse in der Fremersberghalle?
Mike: Also der Sandweierer Block war der Wahnsinn, das weiß ich noch. Es waren gegen Ende der Saison gerade bei Auswärtsfahrten immer mehr Leute dabei, in Sinzheim war es natürlich Gänsehaut. Vor dem Spiel wurde ich aus den Sinzheimer-Reihen auch ein bisschen angepöbelt und musste mir dumme Sprüche anhören, das weiß ich auch noch. Aber das hat den Sieg nur noch schöner gemacht.
Frage: Du sagst es, der Sieg und die damit verbundene Meisterschaft war ein echter Meilenstein in der TVS-Geschichte. Kannst du dich an den Spielverlauf noch erinnern?
Mike: Ich habe es so in Erinnerung, dass es über das gesamte Spiel relativ eng war. Wir konnten uns nie wirklich absetzen, waren glaube ich immer vorne, aber es ging immer hin und her. Ich kann mich noch eine Szene ganz genau erinnern, das war gegen Ende des Spiels. Es gab einen Siebenmeter für Sinzheim und Sven Beck kam von der Bank ins Tor. Ich weiß nicht mehr, wer geworfen hat, aber der hat wohl versucht dem Sven ein Loch in die Brust zu werfen (lacht). Das war ein ziemlich entscheidender Ball, das weiß ich noch genau. Und danach ging es dann ab.
Frage: Die Feierei danach war sicherlich mindestens genauso intensiv wie das Spiel…
Mike: Also ich kann mich nicht mehr an alles erinnern (lacht). Ich weiß noch, dass wir irgendwann halbnackt durch die Sinzheimer Halle getanzt sind. Metzger (Anm.: Tobias Zaum, Abwehrchef der Meistermannschaft) hat mir dann mitten in der Halle die Unterhose zerrissen. Ich vermute vor lauter Euphorie (lacht). Da waren aber zum Glück nur noch wir in der Halle. Danach ging es dann ins TVS-Clubhaus bis in die Morgenstunden. Am nächsten Tag sind wir dann durch Sandweier gezogen und kamen irgendwann bei Familie Zaum im Garten an - dort gab es dann Flammkuchen. Eine geile Zeit.
Frage: Was war deiner Meinung nach ausschlaggebend für den Erfolg zur damaligen Zeit?
Mike: Wir waren eine eingeschworene Truppe. Das klingt jetzt vielleicht blöd, aber wir waren am Wochenende ja auch immer alle zusammen unterwegs, das schweißt schon zusammen. Das war denke ich für mich die beste Zeit als Handballer. Auch Ralf (Anm.: Ralf Abele, Meistertrainer) war mit seiner „langen Leine“ genau richtig für uns. Vor dem letzten Spiel in der Saison gegen Schutterwald hat er das Abschluss-Training gemeinsam mit seiner Tochter Mara geleitet. Das war überragend - und gewonnen haben wir dann ja auch noch. Ralf war überhaupt der beste Trainer meiner bisherigen Karriere.
Vielen Dank Mike!
Vor zehn Jahren: Sven Braun erinnert sich an die Südbadenliga-Meisterschaft 2010/11
Sven Braun (rechts), der von Fabian Hochstuhl geherzt wird, war mit seinen zehn Toren im entscheidenden Spiel in Sinzheim maßgeblich am 30:29-Sieg und damit am Titelgewinn in der Südbadenliga-Saison 2010/11 beteiligt.
Die Sensation - Teil 1
Vor zehn Jahren sicherte sich unser TV Sandweier die Meisterschaft in der Handball-Südbadenliga. Exakt am 7. Mai 2011 wurde mit dem Sieg in Sinzheim der Durchmarsch von der Landesliga in die Baden-Württemberg-Oberliga perfekt gemacht. Ein Meilenstein in der TVS-Geschichte: Unsere erste Mannschaft durfte damit seit der Saison 2011/12 immer mindestens auf viertklassiger Ebene um Punkte kämpfen und ist seither das sportliche Aushängeschild im Handball-Bezirk Rastatt.
Die „Helden“ von damals sind zum Teil immer noch aktiv am Ball. Einige haben die Handball-Schuhe bereits an den Nagel gehängt und befinden sich im wohlverdienten Handball-Ruhestand. Alle vereint, dass sie Teil einer bemerkenswerten Saison sind und viele Erinnerungen an eine geile Handball-Zeit mit uns teilen können.
Zu Beginn unserer Rückblick-Serie haben wir mit Sven „Champ“ Braun gesprochen. Der 34-jährige Linkshänder, mittlerweile zweifacher Vater, musste seine aktive Zeit (verletzungsbedingt) leider viel zu früh beenden. Gemeinsam mit Aufstiegs-Torwart Sven Beck bildet er unser Schiedsrichter-Gespann in der 3. Bundesliga (Sven Beck befindet sich aktuell, gemeinsam mit der Familie, im Rahmen einer geplanten Weltreise auf der Insel Zypern).
Wir haben mit unserem „Champ“ über das legendäre Spiel in der Sinzheimer Fremersberghalle, in dem die Meisterschaft und der Aufstieg in die Oberliga perfekt gemacht wurden, gesprochen.
Frage: Champ, der Aufstieg ist jetzt zehn Jahre her. Logisch, dass man bei einem Rückblick mit dem zehnfachen Torschützen im entscheidenden Spiel sprechen muss.
Sven: Das war der Wahnsinn, das weiß ich noch. So arg viele konkrete Erinnerungen an das Spiel selber habe ich gar nicht mehr (Anm.: dafür umso mehr von der anschließenden Feierei), aber das war schon absolut geil damals in Sinzheim.
Frage: Viel ist nicht mehr da, sagst du - aber kannst du die paar wenigen Situationen, an die du dich noch erinnern kannst, beschreiben?
Sven: Es gibt doch das eine Bild, auf dem sind glaube ich Mauz (Marius Merkel), Säule (Simon Bornhäußer), Stift (Simon Riedinger) und Heide (Franz Henke) drauf. Da sind alle am Zurücklaufen und drehen sich um. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich in der Szene gerade ein Tor gemacht habe. Ich kann dir nicht mehr genau sagen, was für ein Tor das war, aber ich weiß noch genau, dass ich mich umgedreht habe und gesehen habe, dass alle am Durchdrehen waren.
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Losglück: TSG Söflingen steigt in die 3. Liga auf
1. Mai 2021. Nach der heutigen Auslosung steht neben dem TSV Neuhausen/Filder nun die TSG Söflingen als zweiter Aufsteiger aus der Baden-Württemberg-Oberliga (BWOL) in die 3. Liga fest.
Vier Vereine hatten ernsthafte Aufstiegsambitionen angemeldet: Neuhausen/Filder, Söflingen, Köndringen/Teningen und Bittenfeld II.
Da Entscheidungsspiele aufgrund des Zeitrahmens nicht möglich waren, trafen sich die vier Aufstiegsanwärter bei einer Video-Konferenz und einigten sich darauf, Neuhausen/Filder als ersten Aufsteiger zu melden. Bittenfeld II fiel dagegen durch das Raster.
Da sich die TSG Söflingen und die SG Köndringen/Teningen bei der Konferenz nicht einigen konnten, musste schließlich das Los entscheiden, wobei Söflingen das Glück auf seiner Seite hatte.
Der Verein aus dem Ulmer Stadtteil muss nun alle Unterlagen beim DHB einreichen und darf nach Bestätigung durch den DHB dann den Trainingsbetrieb wieder aufnehmen. Ende August/Anfang September soll die Drittliga-Saison 2021/22 starten.
Herzlich willkommen beim TVS!
Aus dem Handballer-Lager kommt die nächste positive Schlagzeile.
Niklas Jolibois und seine Melanie sind glückliche Eltern der kleinen Ella Zoé geworden.
Der TV Sandweier wünscht der gesamten Familie viel Spaß und Freude mit der neuen Erdenbürgerin.
Wir hoffen, dass wir bald die Gelegenheit haben, Ella Zoé persönlich kennen zu lernen.
Neuhausen/Filder geht hoch, über den zweiten Aufsteiger entscheidet das Los
Alles im Griff hatten unsere Spieler Max Mitzel (von links), Julian Schlager, Franz Henke und Sebastian Wichmann in der bis dato letzten Partie gegen Moritz Hipp (am Boden) und den TSV Neuhausen/Filder. Am 21. Spieltag der Saison 2019/20 bezwang der TVS in der Sandweierer Rheintalhalle die Schwaben, die jetzt als Aufsteiger in die 3. Liga gemeldet wurden, nach einem 30:33-Rückstand noch mit 35:33.
Aufstieg in die 3. Liga
16. April 2021. Die erste Entscheidung in Sachen Aufstieg aus der Baden-Württemberg-Oberliga in die 3. Liga ist gefallen.
Nach einer Lagebesprechung der vier aufstiegswilligen Oberliga-Vereine folgte der Handball-Baden-Württemberg-Vorstand der Einschätzung der Vereine, dass der 1. Platz des TSV Neuhausen/Filder unstrittig ist. Somit wird Neuhausen als Aufsteiger in die 3. Liga gemeldet.
Ebenso unstrittig war auch der 4. Platz des TV Bittenfeld II, der damit aus dem Rennen ist.
Die Entscheidung des HBW-Vorstands beruhte auf der Basis des Prokolls über die interne Abstimmung, zudem wurden verschiedene sportliche Kriterien herangezogen.
Es bleibt die Frage nach dem zweiten Aufsteiger, die per Losentscheid zwischen der SG Köndringen/Teningen und der TSG Söflingen beantwortet wird.
Termin für die Auslosung, die im Rahmen einer Videokonferenz vorgenommen wird, ist der 1. Mai.
Dem TSV Neuhausen/Filder gratulieren wir vorab schon mal zum Aufstieg!
16. Februar 2020. Ein Foto, das in diesen schwierigen Zeiten besonders gut tut. Unsere Mannschaft nach dem harterkämpften 35:33-Heimsieg im Oberliga-Spitzenspiel gegen Neuhausen/Filder.